RITSCH RATSCH KLICK – EIN FOTOSOPHISCHES MANIFEST
UND WARUM JESUS KEIN FOTOGRAF WAR
Was ist `Wahrheit` und was ist `Normal`, wenn durch die Dauerpräsenz des Spektakulären die Wahrnehmung für das Normale verzerrt wird? Rein praktisch gesehen ist Wirklichkeit dass, was wir um uns vorfinden und wahrnehmen; und Wahr ist das, woran wir glauben. Mit einer spielerischen Unbedarftheit trifft die Smartphone Fotographie auf die Welt professioneller Pressetermine und offizieller Anlässe.
Die Aufnahmen entstanden mit einem Smartphone und der Foto-Retro-App `Hipstamatic`. Das Programm, dessen Oberfläche einer analogen Fotokamera nachempfunden ist, verändert durch die Kombination verschiedener Software-Filter die Fotos, so dass sie wie Analogfotografien verschiedener Zeitepochen wirken.
PETE JONES SPRICHT VON KOPFKINO
MINIMALISM
"Pete Jones encourages readers to look closely at each page to uncover the connections between the images. He is interested in making pictures that are layered. They may suggest a point of view, but every reader or observer of this book will bring their own experience and set of associations to the work. Pete Jones constantly switching his subjects, tools and materials to expand himself and his work. This has helped him to continue to feel an urgency to make new work. He don’t want to be beholden to the past."
Minimal photography is one of the unique kinds of photography, it allows you to highlight the little things as well and brings them into focus. It also enhances the creativity because from these photographs one can get the inspiration for colors, contrast, perspective, shadows and highlights, and it actually accentuates the subject and brings out it’s beauty without taxing your attention span!
Minimalism has been around since the mid-20th century, and it’s only risen in popularity. Practically anything could be interesting, but not to everyone. It’s no longer an avant-garde idea and this concept isn’t new. Nowadays you can find minimalism all over Instagram and in many advertisements.
SPECIAL SERIES
FOTOBUCH
EIN FOTOSOPHISCHES MANIFEST UND WARUM JESUS KEIN FOTOGRAPH WAR
Limitierte Auflage 100 Ex. | 150 Seiten | signiert | SOLD OUT!
22,00 €
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ZITATE
von Pete Jones aus: RITSCH RATSCH KLICK – EIN FOTOSOPHISCHE MANIFEST UND WARUM JESUS KEIN FOTOGRAF WAR
"Die bloße Anwendung des Internets führt nicht zu einer besseren Welt. Gesellschaften scheinen auch nicht so frei zu sein, wie die Bilder in den Chats und Zeitschriften
suggerieren. Da sich die Begriffe in der Zeit nicht halten, habe ich passende
erfunden. Die Begriffe FOTOSOPHIE und HIPSTAMATIKER beschreiben die grundlegende Herangehensweise an die Arbeiten aus der Sammlung
Jones."
"Alle Gleichnisse, Parabeln oder auch die Jesus Geschichte arbeiten mit hochemotionalen Bildern. Das ist pures Kopfkino und das verbindende Element zwischen Jesus und der Fotografie ist meines Erachtens der Glaube an die Wahrhaftigkeit dieser Bilder."
"Interessant in diesem Zusammenhang ist der Gedanke, dass die Demokratie an sich nicht auf Rentabilität ausgelegt ist, es aber dennoch zu einer Ökonomiesierung und Selbstoptimierung aller Lebensbereiche gekommen ist. Mit der Wortschöpfung Fotosophie und den scheinbar belanglosen Fotografien setze ich dem Effizienz- und Nützlichkeitsdenken, das als Gesellschaftsmaxime existiert, etwas entgegen."
"Sofern man die Langeweile erträgt kann sie auch fruchtbar sein. Ein langweiliges Bild wirkt m.E. deshalb öde, da es nichts Langweiligeres gibt als die Bestätigung des längst Bekannten. Aber ein belangloses Motiv muss nicht langweilig sein."
"Es geht um Fotografien mit dem Smartphone und um die Betrachtung von Begriffen. Zunachst klingt das wie ein Widerspruch, denn in der Regel geht man davon aus, das sich ein Foto selbst erklärt. Fotografie ist eine Bildsprache und damit die einzige Sprache, die weltweit ohne Worte verstanden werden müsste, bzw. kann. Aber die Flut an veröffentlichten Bildern steht meines Erachtens in direktem Verhältnis zu einem gesellschaftlichen Wandel, in dem sich manche Begriffe genauso wenig halten lassen wie manche gesellschaftlichen Werte."
"Es ist schon etwas komisch wenn jemand auf dem Fotoapparat anruft. Im Laufe der Zeit favorisierte ich bei der App Hipstamatic den Umgang mit den Optiken John S. und Jane sowie den Film Blanko."
"Motive können zum Beispiel Tischdekorationen auf einem Pressetermin bei einem EU Gipfel sein, gestapelte Stühle im Bundesverfassungsgericht, gelbe Gummistiefel beim ersten Rundgang im Neubau der ECB, oder der Blick aus dem fahrenden Auto von einem Termin zum Nächsten."
"Obwohl die Bilder an vollkommen unterschiedlichen Orten aufgenommen worden sind, gibt es Verbindungen zwischen ihnen. Durch die Anordnung und Gegenüberstellung entstehen neue Fragen und die Antworten finden im Kopf des Betrachters statt."
"In seinem fotosophischen Manifest deckt Jones Unsichtbares auf, aber enthüllt nichts. Letztlich ist dieses Interesse an Oberflächen, an Formen, Farben und Materialien der Schlüssel zum Geheimnis der Fotografie. Mit der Wortschöpfung Fotosophie und den scheinbar belanglosen Fotografien setzt er der Ökonomiesierung und Selbstoptimierung aller Lebensbereiche etwas entgegen."
"Ritsch Ratsch Klick eine Dokumentation von Hinterlassenschaften ganz ohne Selfies! Menschen, wie auch das weitere urbane Umfeld, wenn überhaupt, kommen nur beiläufig und ausdruckslos ins Bild."
"Seine Fotografien bewegen sich im Spannungsfeld zwischen sachlicher Dokumentation und einer subjektiven Aneignung des Sujets, zwischen vermeintlich spontaner Reportage und einer rein künstlerischen Vision."
"Jahrelang ist Jones gereist, immer auch getrieben von der Notwendigkeit, zu fotografieren. Seine Aufnahmen entstanden dabei nicht aus überlegter Distanz heraus, sondern stets unmittelbar in der von ihm erlebten Situation."
"Zentraler Aspekt von Pete Jones künstlerischem Ansatz ist die Kombination und Konfrontation vertrauter, alltäglicher Objekte und Situationsfragmente. Hierdurch wird hinter der funktionsorientierten Banalität der ins Bild gerückten Einzelelemente ein neuer, unvertrauter Blick frei auf eine surreal aufscheinende zweite Natur, eine Art fremdes Eigenleben der Dinge."
"Der kreative Prozess, wie ihn Pete Jones praktiziert, erinnert an naturwissenschaftliche oder philosophische Versuchsanordnungen. Es käme ihm ohnehin nicht in den Sinn, einen Ausschließlichkeitsanspruch der Kunst auf Kreativität zu postulieren. Die Flut an veröffentlichten Bildern steht seines Erachtens in direktem Verhältnis zu einem gesellschaftlichen Wandel, in dem sich manche Begriffe genauso wenig halten lassen wie manche gesellschaftlichen Werte. Was zählt, ist das Individuum in seinem Streben nach Erkenntnisgewinn."
`"Warum Jesus kein Fotograph war?´ ... weil er von einer Aura des Nicht-Abbildbaren umgeben sein müsste. Weil er nicht von dieser Welt ist, weil du dir kein Bildnis machen sollst ... Aber warum stellt Pete Jones seinen amüsanten Fotos eine so schwere Frage voran? Ist sie mehr als ein Spruch mit sakrilegischem Verblüffungs-Effekt, eine provokante Eigenwerbung? Was hat er sich dabei gedacht? Vielleicht nichts, oder nur Vages. Aber so wie der Zufallswurf ein Volltreffer sein kann, so kann die hingeworfene Behauptung mehr bedeuten als die mühsam dem Hirn abgerungene Erkenntnis. Seine Behauptung zielt - bewusst oder unbewusst - auf das Wesen der heutigen Wahrnehmung, die immer mehr eine medial vermittelte ist, da Milliarden medialer Bilder es uns immer schwerer machen, Wirklichkeit wahrzunehmen und nicht ihre Doubles, die Abbilder. ... Und Pete Jones? Was hat er damit zu tun? Er, ein witziger, sympathischer, durchaus irdischer ... Ritsch Ratsch Klick ... Fotograf? Weil er sich bemüht, mit seinen Fotos dem Konventionellen zu entwischen, indem er Risse sucht in der medial konditionierten Wahrnehmung. Weil er auf entdeckungsfreudige Weise einfangen möchte, was durch diese Ritzen und Spalten als Noch-nicht-Definiertes hindurchschimmert."